Waldorf verbrennt das Woke-Monster

Michaeli-Feier der Freien Waldorfschule Itzehoe, 2023. SchülerInnen bekämpfen das Böse in Gestalt eines Drachens aus Pappmaché. Das zweiköpfige Monster mit dem pinkem Barbie-Hut und dem rosafarbenen Fußballtrikot mit der Aufschrift „Gaydidas“ haben sie selbst gestaltet. Es wird brennen.

Wie zahlreiche andere Waldorfschulen in Deutschland beging auch die Freie Waldorfschule Itzehoe am 29. September ihr traditionsreiches Michaeli-Fest. Das Erzengelfest hat in der christlich-esoterischen Lehre der Anthroposophie, in der die Waldorfpädagogik ihre Grundlage hat, einen großen Stellenwert. Das steht symbolisch für den Kampf des Guten über das Böse, oder im Waldorf-Sprech: Es steht für den Sieg der (für Gläubige real existierenden) Erzengel über höllische Dämonen.

Das ursprünglich katholische Fest vereinnahmte der Waldorfschulen-Gründer Rudolf Steiner in seiner bunt gemischten Weltanschauung aus christlichen, buddhistischen und wahnhaft-esoterischen Ansichten. Seinen Kampf gegen das Böse leben und erleben WaldorfschülerInnen seit jeher selbst: Allerlei Mutproben und martialische Rituale wie das Drachentöter-Fest gehören bei Waldorfs dazu.

Die Waldorfschule Itzehoe drückt es so aus:

Der Legende nach wollte der Erzengel Satanael Gott gleich werden. Daher befahl Gott dem Engel Michael, Satanael und dessen böse Scharen vom Himmel zu stürzen. Mit Hilfe des Zepters Gottes kämpfte Michael und wurde schließlich als Erzengel Michael zum Anführer der himmlischen Heerscharen.“  (Waldorfschule Itzehoe, „Michaeli, das Fest der Freiheit„, 08. Oktober 2023)

Die Waldorfschule mit ihrem okkult-esoterischen Hintergrund ist als Hochburg von VerschwörungsideologInnen bekannt.

Der ewige Kampf von Gut gegen Böse, gleichsam ein Kern vieler Verschwörungserzählungen, spielt sich nach dem Glauben der AnthroposophInnen auch jetzt überall um uns herum ab. Wahrgenommen können die kriegerischen Fabelwesen wie Erzengel und Dämonen aber nur von eingeweihten „Geheimschülern“, die den geistigen Erkenntnisweg nach Rudolf Steiner absolviert haben.

Schwerverletzter bei Waldorf-Ritual

Schon die Kinder im Waldorfkindergarten sollen, mit oft selbstgebastelten Holzschwertern bewaffnet, gegen die „satanischen Kräfte“ ankämpfen. Die Waldorfkindergärten in Hagen und Umgebung schreiben, beispielsweise, man wolle mit den Ritualen „dunkle, satanische Kräfte“ austreiben. Die „michaelische Kraft“ werde den kleinen Kindern dabei helfen, „das Licht zu erringen“. Sie singen zum Beispiel:

Mit deiner Hilfe, oh Michael, werden wir die Mächte des Bösen überwinden!

Quelle: https://x.com/GregoirePerra/status/1443535196247179272?s=20

An Waldorfschulen gibt es verschiedene solcher mit immenser Bedeutung aufgeladene Rituale: Die SchülerInnen kleiden sich ganz in weiß oder in ihre bunten Eurythmie-Kittel. Es gibt „Ringen und Raufen“ als Kraftprobe, das Springen über ein brennendes Feuer als Mutprobe oder eben das Erlegen des Bösen mit brennenden Pfeilen. Diese Rituale sind nicht immer ungefährlich: Auf Bildern von Waldorfschulen weltweit sieht man Kinder im Rauch stehen, unter dem brennenden Pappmaché herumkriechen oder mit offenen Sandalen über ein loderndes Feuer springen.

Vom Brandrauch bunt bemalter Drachen könnte aufgrund der vielen eingesetzten Farben und Lacke nicht zuletzt eine ganz eigene Gefahr ausgehen.

Die für viele SchülerInnen unangenehmen, rückständigen Rituale und Mutproben der Waldorfschulen führten bereits zu einem Schwerverletzten.

Der 15-jährige Schüler Jakob S. von der Wiener Rudolf-Steiner-Schule verletzte sich 2011 bei einem Feuer-Sprung so schwer, dass er mehrfach an beiden Füßen operiert werden musste. Nicht ein Lehrer, sondern ein Bauer hatte entschieden, den Jungen ins Krankenhaus zu bringen. Als die Mutter des Jungen eine Stellungnahme von der Schule einforderte, wurde die Familie herausgeworfen. Die Schule wies seinerzeit jegliche Vorwürfe zurück.

SchülerInnen entwerfen Drachen selbst

Zusammen mit der Kunstlehrerin Frau M. gestalteten rund 30 SchülerInnen der Waldorfschule Itzehoe den Pappmaché-Drachen nach eigenen Ideen selbst. So schreibt eine Schülerin der 9. Klasse:

Es waren nicht immer alle gleicher Meinung, doch es blieb einfach keine Zeit für längere Diskussionen und wir mussten schnell über unsere Fehler hinwegsehen und einfach weitermachen. (…)

Wir wissen alle auch nicht recht wie, aber irgendwie haben wir es dann doch geschafft, einfach alle Ideen in den Drachen zu bringen und dadurch ist er auch sehr bunt und vielseitig geworden.“ (Bente D., Freie Waldorfschule Itzehoe, in „Was tut ihr da eigentlich?„, 04. Oktober 2023)

Zu den „vielseitigen“ Ideen der WaldorfschülerInnen gehörte offensichtlich auch, das „Böse“ mit Barbie-Hut und einem rosafarbenen Fußballtrikot des bekannt Pride- und Queer-freundlichen Fußballclubs „Inter Miami“ darzustellen. Das Trikot trägt neben dem Logo des Clubs die drei Streifen der Marke „Adidas“. Unterschrieben sind die Streifen jedoch mit „Gaydidas“.

Der Teufel, den die Waldorfschule hier mit Feuer austreibt, ist queer.

Fragwürdige Symbolik durchdringt die Gestaltung

Der Drachen der Waldorfschule ist janusköpfig, hat also zwei Gesichter. Eines davon trägt klimpernde Wimpern, lange blonde Locken und einen rosafarbenen Hut, verziert mit dem Barbie-Logo. Abgerundet wird das Barbie-Kostüm durch einen rosafarbenen Cowboystiefel und ein kurzes, weiß-lila gestreiftes Röckchen auf hellblauem Grund, was manche an die Farben der Transgender Pride-Fahne gemahnt. Es wurde dem Drachen vor dem in Brand setzen offenbar ausgezogen.

Die kürzlich erschienene Verfilmung mit der erfolgreichen Barbie-Puppe hatte vor allem Konservative und Rechte verärgert. Zu feministisch, zu schwul-verweichlicht, zu „woke“ sei der Film. Der Kampf gegen eine angebliche Unterwanderung der Gesellschaft durch Gutmenschen vereint QuerdenkerInnen, Rechtsextremisten und Rudolf-Steiner-Esoteriker seit langem. Sie sehen es als problematisch an, „woke“ zu sein, also nach der Duden-Definitionpolitisch wach und engagiert“ zu sein gegen „(insbesondere rassistische, sexistische, soziale) Diskriminierung„. Der Begriff wurde von der anti-rassistischen Bewegung Black Lives Matter inspiriert.

Neben dem Babie-Pink haben sich die SchülerInnen auch für das rosafarbene Inter Miami-Trikot entschieden. Die Farbe Rosa gilt als Symbol für Homosexualität, seit zuerst die Nationalsozialisten sie zur Markierung homosexueller Gefangener mit dem „rosa Winkel“ nutzten. Dieser wurde dann durch die ersten US-amerikanischen Schwulenverbände trotzig als Erkennungszeichen übernommen.

Der Drache trägt auch eine Kamera, die gewöhnlich als Sinnbild für Medien und Journalismus steht. Medien von außerhalb der eigenen esoterischen Blase gelten in der Anthroposophie als verpönt. Der „weibliche“ Kopf des beidgeschlechtlichen Drachens raucht eine dicke Zigarre, Symbol für Reichtum und Kapitalismus. Der „männliche“ Kopf zerfleischt mit großen Reißzähnen einen blutigen Kopf. Auch weitere Details wie eine HSV-Mütze lassen Spielraum für Interpretationen.

Das Woke-Monster wird verbrannt

Am Schluss geht das Böse in Flammen auf. Fünf Brandpfeile, abgeschossen von Fünftklässlern der Waldorfschule Itzehoe, treffen den bösen Drachen in die Brust. Mitten hinein in das rosafarbene Trikot mit dem „Gaydidas“-Logo.

Als die Waldorfschule Itzehoe das Foto ihres „Gaydidas“-Drachen auf ihrem Instagram-Kanal postet, unterschreibt sie es mit dem Hashtag „#Diversity“.

Screenshot: Instagram-Account von Cosmosophic aus dem Team Waldorfsalat Podcast

Tja, und was den Drachen betrifft… 5 Feuerpfeile brachten ihn zum Erliegen… Unter aller Augen ging der (sehr kreativ gestaltete) Bösewicht in Flammen auf. Der Sieg des Guten über das Böse, der Freiheit über die Gefangenschaft.“ (Waldorfschule Itzehoe, „Michaeli, das Fest der Freiheit„, 08. Oktober 2023)

Eine archaische Verbrennung des „absolut Bösen“ in Gestalt eines woken, queeren, rosa Monsters mit dem Wort „Gay“ auf der Brust. Dass das problematisch sein könnte, scheint keinem der Beteiligten bewusst gewesen zu sein.


Dieser Artikel basiert auch auf einer Recherche von taz-Kolumnistin Frau Lea, von Cosmo und von Katharina aus dem Team und dem Umfeld unseres Anthroposophie-kritischen Waldorfsalat-Podcast.

Hörtipp:
Unser „Waldorfsalat Podcast“ (von und mit ehemaligen Waldorfschülerinnen) berichtet in seiner Folge 4 „Feste und Feiern“ auch über das Michaeli-Fest an Waldorfschulen.

https://waldorfsalat.letscast.fm/

Update 12. Oktober 2023

  • Die Waldorfschule Itzehoe hat ihren Instagram-Kanal kurz nach Erscheinung dieses Artikels geschlossen. Zuvor waren kritische Kommentare zum Verbrennungs-Ritual am Michaeli-Fest bei Instagram gelöscht worden.

Update 13. Oktober 2023

  • Das Internet-Portal „Queer.de“ berichtet: „Schleswig-Holstein. Waldorfschule verbrennt Gay-„Bösewicht“: „Die Waldorfschule Itzehoe sorgt mit einer queerfeindlichen Aktion für Kopfschütteln: Auf einem Herbstfest wird vor Schüler*innen ein Drachen verbrannt, der als „gay“ markiert wurde
Pressemitteilung der Grünen

  • Auch die SPD-Landtagsfraktion in Schleswig-Holstein fordert das Bildungsministerium auf, den Vorgängen nachzugehen. Aus der Pressemitteilung #675-13.10.2023 von Birgit Herdejürgen: „Weder „woke“ noch „queer“ dürfen Kindern als Böse vermittelt werden, was auch immer von archaischen Ritualen sonst zu halten ist. Wir haben das Bildungsministerium aufgefordert, den Vorwürfen gegen die Waldorfschule Itzehoe nachzugehen und dem Bildungsausschuss bei seiner nächsten Sitzung am 2. November über die Ergebnisse zu berichten„.
  • Die Schleswig-Holsteinische Zeitung (SHZ) schreibt in einem [+]-Aritkel: „Queerfeindlich? Harte Kritik an Waldorfschule Itzehoe nach Verbrennungs-Aktion“ (13. Oktober 2023)
  • Die Freie Waldorfschule Itzehoe veröffentlicht eine kurze Stellungnahme: „Mit großem Bedauern nehmen wir zur Kenntnis, dass Außenstehende sich von dem Inhalt des St. Michaelis-Festes und dem Festverlauf getroffen fühlen. Es lag und liegt nicht im Interesse der Freien Waldorfschule Itzehoe irgendeine Person oder Gruppe in ihren Gefühlen zu verletzen. Sollte das trotzdem geschehen sein, bedauern wir das und bitten an dieser Stelle aufrichtig um Entschuldigung. „

Update 15.10.2023

  • Der nordwestdeutsche General-Anzeiger schreibt: „Queerfeindlich? Harte Kritik an Waldorfschule nach Verbrennungs-Aktion. Beim Michaelifest an einer Waldorfschule in Schleswig-Holstein wird traditionell ein Drache als „das Böse“ verbrannt. Der war in diesem Jahr voller Symbole der Queer- und Homoszene.“ [+]

Update 16.10.2023

  • Die Schleswig-Holsteinische Zeitung (SHZ) schreibt, CDU und Junge Union Steinburg fordern nun Aufklärung der Drachenverbrennung an der Waldorfschule Itzehoe. Kreisvorsitzende Jana Sophie Szymura: Man vertraue auf ein „angemessenes Umgehen“ mit dem „bedauerlichen Vorfall“ – und darauf, dass es kein menschenfeindliches Klima an der Schule gebe.
  • Das Bildungsministerium Schleswig-Holstein schreibt auf X (Twitter)Zwischenstand: Die Schule hat Vorfälle eingeräumt. Schulleitung ist von Rechtsaufsicht einbestellt und wird Vorfall nach den Herbstferien aufarbeiten müssen, inkl. öff Erklärung. Solche Vorgänge widersprechen den Zielen des Schulgesetzes SH! Aufarbeitung wird kontrolliert.
Screenshot: @Bildung_SH auf X
  • Der Bund der Freien Waldorfschulen nennt die „queerfeindliche?“ [sic!] Drachenverbrennung auf seiner Webseite „in hohem Maße diskriminierend und nicht hinnehmbar„. Der Waldorfbund distanziert sich ausdrücklich und entschuldigt sich „bei der queeren Community„. Der Akt „passe“ nicht zur Waldorfpädagogik.
  • Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) berichtet: „Eine mutmaßlich queerfeindliche Aktion an der Waldorfschule Itzehoe sorgt weiter für Kritik. Der Schwulen- und Lesbenverband hat Strafanzeige gestellt. Die Schule hat sich inzwischen entschuldigt.
  • Das Schleswig Holstein-Magazin des NDR berichtet: „Das Bildungsministerium Schleswig-Holstein hält die Vorgänge in Itzehoe für inakzeptabel: „Wer bewusst Symbole der Selbstbestimmung von Minderheiten verbrennt oder Schmähungen dieser Art veröffentlicht, widerspricht damit den Werten, die unser Schulgesetz vorgibt.“
  • Die NDR Nachrichten veröffentlichen eine Kurzmeldung: „Kritik an Waldorfschule Itzehoe wegen mutmaßlicher Queerfeindlichkeit

Update 17.10.2023

  • Die Berliner Tageszeitung taz schreibt: „Tod dem rosa Drachen“: „„Wir sind entsetzt“, kommentierte der Verband der Lesben und Schwulen in Schleswig-Holstein auf Facebook, nachdem der Anthroposophie-Blog, der sich kritisch mit der Lehre der Anthroposophie und ihrem Gründer Rudolf Steiner auseinandersetzt, über den Fall berichtete. „

37 Gedanken zu “Waldorf verbrennt das Woke-Monster

  1. Hallo Oliver,
    danke für deine Arbeit.
    Die TAZ hats auch schon
    https://taz.de/Waldorfschulen-und-das-Boese/!5962240/
    Vielleicht von dir?
    Ich finde es sehr wichtig, dass mehr über Anthroposophie aufgeklärt
    wird. Ich bin naiverweise erstmal darauf „reingefallen“ Alles etwas
    ruhiger, ökologisch und eine scheinbar heile Welt. Meine Kinder gingen
    dort in den Kindergarten, was auch noch relativ unbehelligt war, aber in
    den ersten Schuljahren dort war schnell klar, die Kids müssen da raus!
    Jedenfalls finde ich deine Aufklärungsarbeit sehr wichtig und gut und
    das wollte ich dir hiermit mal gesagt haben 🙂
    Viele Grüße aus Nordhessen
    Mareike

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    • „Waldorfschule“ ist allerdings nicht mit „Anthroposophie“ gleichzusetzen und Waldorflehrerinnen und Waldoflehrer sind nicht zwangsläufig Menschen, die sich mit der Anthroposophie beschäftigen. Herr Rautenberg hat sich sicher mit diesem Aspekt bereits auseinandergesetzt.

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      • Waldorflehrerinnen und Waldoflehrer sind „zwangsläufig“ Menschen, die bereit sind, für die „Sekte“ Anthroposophie zu arbeiten.

        „Sekte“ Anthroposophie sagt – zum Beispiel – Prof. Dr. Stefan T. Hopmann, Bildungswissenschaftler an der Universität Wien im Interview: „Man kann nicht nur ein »bisschen« Waldorf sein“, https://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-„man-kann-nicht-nur-ein-»bisschen«-waldorf-sein“/30117/

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      • Deine Antwort ist in fast allen Aspekten falsch. Bitte informiere dich, bevor du Kommentare postest. Danke!

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      • @ Anonymous ( schaffst du es, einen eindeutigen Nickname zu verwenden?)

        Anonymous: „Deine Antwort ist in fast allen Aspekten falsch.“

        In welchen „Aspekten“ ist meine Antwort falsch? Werd doch mal konkret.

        Folgendes – da wirst du mir sicher zustimmen – „ist in allen Aspekten richtig“:

        „Töne wie aus einer undichten Gummizelle!“

        Harry Rowohlt wird immer wieder öffentlich als “prominenter Waldorfschüler” genannt. Er hat aber nie eine Waldorfschule besucht. Sondern die “Walddörfer Schule” in Hamburg, was er in einem pointierten Leserbrief an die “taz” klar stellte. Bernd Durstewitz befragt Harry Rowohlt dazu in einem Telefoninterview.

        Durstewitz: “Haben Sie etwas dagegen, mit der Waldorfschule in Verbindung gebracht zu werden?”

        Rowohlt: “Alles. Wegen der ewigen Verwechselung habe ich mich mal mit den Schriften Rudolf Steiners beschäftigt. Da fand ich eine schöne Textstelle: ‘Der Blonde, Blauäugige ist dem Dunkelhaarigen, Braunäugigen intellektuell überlegen, weil bei Letzterem zuviel Geisteskraft in die Pigmentierung fließt’. Das wäre geeignet gewesen für ein Quellenverzeichnis von Hitlers ‘Mein Kampf’. Töne wie aus einer undichten Gummizelle!”

        Was hat Harry Rowohlt da nur gelesen? Das, Zitat Rudolf Steiner: “(…) Die blonden Haare geben eigentlich Gescheitheit (…)“

        mehr Töne aus Steiners Gummi-Zelle hier: https://hpd.de/artikel/10216

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      • @ Oliver „AnthroBlogger“ Rautenberg

        ich würd doch mal sagen, „Buddhismus vs. Anthroposophie“ ist ein unverwechselbarer Nickname, siehst du das vielleicht anders?

        xmal „Anonymous“ kann ich nicht unterscheiden, das war gemeint. Nichts anderes.

        Hast du ein Problem mit Harry Rowohlt?

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      • @ Anonymous

        aus der „differenzierten Stellungnahme“ der Waldorfschule Itzehoe:

        „Es ist eine außerordentliche Unüberlegtheit: Die Repräsentation von Themen der Schüler:innen hat im Kontext einer Drachenverbrennung und damit des “Bösen” nichts zu suchen!“

        Eine „Drachenverbrennung“ – i.e. eine „Verbrennung des Bösen“ – ist eine „außerordentliche Unüberlegtheit“, die an einer Schule nichts zu suchen hat.

        Das Verbrennen von was auch immer auf dem Scheiterhaufen – die heilige Inquisition nach Rudolf Steiner, „Anthroposophie“ – hat an keiner Schule etwas zu suchen.

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  2. Bei allem Respekt “ Ihr habt doch nicht mehr alle Latten am Zaun“ solche Geschichten zu zensieren. Als ob ihr die Wahrheit gepachtet hättet.

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  3. Zitat Artikel: „… Waldorfschulen-Gründer Rudolf Steiner in seiner bunt gemischten Weltanschauung aus christlichen, buddhistischen und wahnhaft-esoterischen Ansichten.“

    In seinem Welten-Eintopf „Anthroposophie“ hat Rudolf Steiner alles verrührt, was er greifen konnte – das Ergebnis ist ungeniessbar, nur besserverdienende Bürgerliche widerstehen dem Brechreiz …

    Es ist also möglich, dass sich in der Anthroposophie auch Spuren von „Buddhistischem“ finden. Die Anthroposophie ist aber das Gegenteil von Buddhismus – der Unterschied erklärt anhand der „Reinkarnation“, die wesenhaft für die Anthroposophie ist:

    „… Doch was bedeutet „Reinkarnation“ überhaupt? Und bei Rudolf Steiner?

    Weit verbreitet ist die Idee im asiatischen Kulturkreis, im Hinduismus und den verschiedenen Erscheinungsformen des Buddhismus. Gemeinsam ist ihnen, daß das Ziel ist, dem „endlosen Kreislauf der Wiedergeburten“ zu entkommen, sich von der Fessel des „Karma“ zu befreien.

    Helena Petrovna Blavatsky und in ihrer Nachfolge Rudolf Steiner kehren die Idee in ihr Gegenteil um: Der Mensch soll im Kreislauf der Wiedergeburten bleiben, so kann er sich – und damit die Menschheit – perfektionieren. Das bedeutet: Pflichterfüllung. Von „Freiheit“ keine Spur.

    Rudolf Steiner verspricht eine Form der (geistigen) Unsterblichkeit und befriedigt zugleich das Bedürfnis seiner – zur Zeit der Begründung der Anthroposophie – aristokratischen und großbürgerlichen Klientel nach „Elite“: „WIR bringen die Menschheit (-sentwicklung) voran!“

    Und natürlich kann die Menschheit auch nicht an einem Tag an Ihrem Bestimmungsort, dem Planeten „Vulkan“, ankommen – dann wäre Steiners Geschäftsmodell sofort erledigt …“

    Zitiert aus: „Prof. Jost Schieren, Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft: Der Waldorf-Werber“, Humanistischer Pressedienst, https://hpd.de/artikel/waldorf-werber-12931

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  4. Ich mache mir Gedanken darüber wer die vielfältigen Ideen hatte den Drachen so zu gestalten. Ich hab den Film nicht gesehen, aber ich wusste nicht, dass Barbie queerfreundlich ist, und von Inter Miami habe ich auch noch nicht gehört. Wieso wissen 30 Kinder davon und benutzen das als „Ideen“ für einen bösen Drachen?

    Ich vermute, dass im Vorfeld über queere Dinge als schlecht und böse unterrichtet wurde, und die verwendeten Beispiele für die Gestaltung des Drachen genutzt wurden, sodass der böse queere Drache nur der letzte Knall in einer Unterrichtseinheit „Das kleine Einmaleins der Homophobie“ ist.

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    • Der „Unterricht“ in Homophobie und althergebrachten Frauenbildern hat sicher nicht nur in der Schule stattgefunden. Mitschüler und Eltern, Nachbarn, Freunde, Verwandte dürften da ebenso Vordenker gewesen sein. Und nicht zuletzt jeder Einzelne von uns, der es „witzig“ findet, „Spaß“ auf Kosten gesellschaftlicher Minderheiten zu machen.

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    • Der Film ist ja auch gar nicht „queerfreundlich“. Er ist ganz normal. Er ist schlicht nicht „queerfeindlich“. Das reicht manchen schon aus. Ist halt sehr pink.

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  5. Ich finde es so interessant wie hier ohne Substanz und ohne Scham spekuliert wird. Denn mehr ist das nicht. Keiner von euch hat mit den Kindern oder den Lehrern gesprochen, sprich ihr wisst nicht, warum das Objekt so gestaltet wurde wie es eben gestaltet wurde.
    Es geht nur ums schlecht machen.

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    • Für Spekulationen gibt es aber doch relativ viele Fakten. Wenn eine Figur mit entsprechenden Symbolen geschmückt ist,“Gay“ auf der Brust stehen hat und schließlich als Personifikation des Bösen verbrannt wird, hält sich der Spielraum für Interpretationen sehr in Grenzen. Abgesehen davon hätte die Waldorfschule ja die Möglichkeit zu dementieren. Aber stattdessen löscht man lieber heimlich, still und leise. Das hat auch Aussagekraft…

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    • Also wenn man beide Augen und Ohren zuhält weiß man in der Tat nicht was da passiert. Für uns „woke“, d.h. Leute die noch gewillt sind kritisch zu denken und Informationen aufzunehmen, ist es aber sehr offensichtlich. Und nun mal ehrlich, die haben es auf Instagram doch sogar entsprechend getaggt gehabt. Was möchtest du denn noch haben.

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      • Kritisch zu sein ist richtig und wichtig, aber zum Kritisch sein gehört aber auch, dass man die Schule bzw. die Kinder und Lehrer zu Wort kommen lässt. Die sollen die Möglichkeit haben sich zu erklären. Je nach dem was daraus kommt, kann der Shitstorm berechtugt sein oder halt nicht.
        Das wäre zumindest mein demokratisch Verständnis wie damit umgehen sollte.

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    • Ist das Ihr ernst? Die Figuren sollen „Das Böse“ darstellen. Was braucht es da für eine weitere Erklärung zu warum das Objekt so gestaltet wurde?

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  6. Der Artikel ist adäquates Bildzeitungsniveau und Recherche. Ohne Sinn und Verstand mit Vorurteilen geschossen. Reißerisch und vorbei an der Bedeutung des Drachen. Ohne persönlich auch nur ein einziges Wort mit den Klassen gesprochen zu haben. Es wird einfach komplett verdreht. Nun ja wie heißt es doch so schön? „Wir sehen die Dinge nicht wie sie sind. Wir sehen die Dinge wie wir sind.“ Aber urteilen ist leichter als Nachdenken und recherchieren.

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  7. Das muss eine unendliche Qual sein, als homosexuelle*r Schüler*in gezwungen zu sein, diesem Irsinn beiwohnen zu müssen.
    Oder überhaupt: gezwungen zu sein, an so einem Ort seine Kindheit und Jugend verbringen zu müssen. Kann mal recherchiert werden, wieviel Suizide im Dunstkreis dieser „Pädagogik“ verübt wurden?

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    • … ist die „Erklärung in Sachen St.-Michaeli-Fest und zur öffentlichen Kritik daran“ der Waldorfschule Itzehoe eine Bewerbung für einen Comedy-Preis?

      Schade, daß die Waldorfschule tagein tagaus dem Rassisten Rudolf Steiner huldigt, da hört der Spaß ganz schnell auf …

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      • Dann frage ich jetzt mal direkt:
        Was haben Sie sich denn so vorgestellt an „richtigem Umgang“ mit dem Vorfall? DAS möchte ich jetzt echt mal wissen.

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    • Das ist doch ein vorbildlicher Umgang mit der angebrachten Kritik.
      Das Vorkommnis wird durch die Waldorfschule Itzehoe mit hoher Prio untersucht und Maßnahmen für den zukünftigen Umgang erarbeitet, da können sich andere eine Scheibe von abschneiden. Super! 👍
      Ich als Elternteil habe auch nichts anderes erwartet.

      Ich würde mir aber von all den Internet-Hatern da draußen auch ein faireren und nicht so vorverurteilenden Umgang wünschen.
      Kritik ist richtig und wichtig, aber es muss die Chance da sein, dass die Gegenseite sich verteidigen und äußern kann. Es muss auch möglich sein Fehler zu machen und sich dafür entschuldigen zu können. Wenn das nicht mehr möglich ist und es nur noch ums ‚haten‘ geht, dann frage ich mich ehrlich, was ihr mir mit eurer Kritik versucht zu bewirken.

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      • @ Anonymous

        wie können die Leser*innen sicher sein, dass Sie – wie Sie schreiben – ein „Elternteil“ der Waldorfschule sind?

        Vielleicht sind Sie ja auch ein „Teil des Kollegiums“ der Waldorfschule Itzehoe?

        Oder einer der üblichen professionellen, anonymen Unterstützer der Anthroposophie?

        Sie schreiben: „Ich würde mir aber von all den Internet-Hatern da draußen auch ein faireren und nicht so vorverurteilenden Umgang wünschen.“

        Worin besteht Ihrer Meinung nach denn der „vorverurteilende Umgang“ gegenüber der Waldorfschule Itzehoe?

        Ich finde die Berichterstattung des Anthroposophie.Blogs korrekt. Und sehr verdienstvoll: Wen würde die Waldorfschule Itzehoe ohne diese Berichterstattung nächstes Jahr verbrennen?

        Abschliessend noch einmal gesagt (siehe meinen Kommentar, oben):

        die „Erklärung in Sachen St.-Michaeli-Fest und zur öffentlichen Kritik daran“ der Waldorfschule Itzehoe ist eine Farce, völlig ungenügend: Bund der Feien Waldorfschulen – Sechs! – setzen!

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